Museum der Schildbürger

Schildau wurde im Jahre 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Auf alten Karten kann man auch die Variante Schilda finden. Seit 1952 trägt sie den Beinamen Gneisenaustadt. Schildau ist eine kleine Stadt im Freistaat Sachsen.

Museum der Schildbürger Das Museum der Schildbürger wurde am 11.September 1998 zum 400 jährigen Jubiläum des Schildbürgerbuches eröffnet. Eigens dafür wurde die Festwoche organisiert.

Nach der Eigeninitiative des Geschichtsvereins Schildau wurde das Museum im mehr als 200 Jahre alten Ackerbürgerhaus eingerichtet.

Wer waren die Schildbürger? Diese Geschichte stammt aus dem 16. Jahrhundert und geht auf das Sujet eines Volksbuches zurück. Im Jahre 1597 (nach anderen Quellen – 1595) erschien ein Schwankroman unter dem Titel: Das Lalebuch. Wunderseltsame, abenteuerliche, unerhörte und bisher unbeschriebene Geschichten und Taten der Lalen zu Laleburg.

Es war eine Erzählung über die Lalen, die Bürger der Laleburg, die sehr weise und geschickt waren und dem Kaiser dienten.

Wegen ihres ständigen Dienstes sollten sie ihre Familien und Hauswirtschaften verlassen, aber die Frauen, Felder und Vieh brauchen immer viele Sorgen. Deshalb haben die schlauen Weisen einen schönen Ausweg ausgedacht: sie beschlossen sich dumm zu stellen, damit der Kaiser sie vom Dienst nach Hause freiließ.

Die Lalen begannen Dummheiten zu begehen, und die Sache klappte. Dann haben sie aber so stark daran gewöhnt und sich in die Rolle eingelebt, dass sie sich für ganz kluge Menschen gehalten haben.

Die zweite Ausgabe dieses Buches von 1598 hatte den Titel Die Schildbürger und wurde von dem kursächsischen Hofrichter und Amthauptmann in Wittenberg Johann Friedrich von Schönberg verfasst. Diese Ausgabe wurde sehr bekannt und später von mehreren Autoren künstlich bearbeitet.

Das über 400 Jahre alte Schildbürgerbuch ist voll von Witzen und Weisheiten, und man schaut genau, dass die Schildbürger durchaus keine dummen Leute sind. Aber aus vorgetäuschter Dummheit wurde am Ende echte Narrheit, über die bis heute alle Welt lacht.

Schildbürgerstreiche

Die Schildbürger tragen das Licht ins Rathaus

Die Schildbürger transponieren Baustämme

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Das Museum stellt uns die Geschichte der Schildbürger in einer umfangreichen Schildbürgerbuchsammlung dar. Da gibt es nicht nur die alten Ausgaben, sondern auch die Veröffentlichungen von den Verfassern des 20. Jahrhunderts.

Der Besucher des Museums hat die Gelegenheit, mehrere bekannte Streiche der verrückten Bürger mit eigenen Augen zu beobachten, weil sie bildlich dargestellt sind. Ein Modell der legendären dreieckigen Rathauses ohne Fenster zeigt uns den Streich Wie die Schildbürger das Licht ins Rathaus brachten. Auch können wir die originellen Lichteinfanggeräte besichtigen.

Heute kann man in Schildau die Spuren der Schildbürger an den Originalschauplätzen" auf dem Schildbürgerwanderweg" (zwölf Wappentafeln) verfolgen.

Marktstr Schildau, Gneisenaustadt Tel.: Öffnungszeiten: Di-Fr 10: u Uhr Sa, So Uhr Schildbürgermuseum in Schildau