Projekte im DaF-Unterricht Goethe-Institut St. Petersburg Akademie für Lehrerfortbildung St. Petersburg 16.06.09 Referent: Dr. Anton Golodnov.

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Projekte im DaF-Unterricht Goethe-Institut St. Petersburg Akademie für Lehrerfortbildung St. Petersburg Referent: Dr. Anton Golodnov

Seminarziele Nach dem Seminar sind sich die SeminarteilnehmerInnen der Ziele und Anwendungsmöglichkeiten der Projekte im DaF- Unterricht bewusst; sind die SeminarteilnehmerInnen über die Grundprinzipien internetbasierten Lernens informiert; sind die SeminarteilnehmerInnen mit der WebQuest- Methode vertraut und sich der Vor- und Nachteile dieser Methode bewusst. haben die SeminarteilnehmerInnen Anregungen für den Einsatz der Projektarbeit im DaF-Unterricht; können die SeminarteilnehmerInnen Projekte selbstständig erarbeiten.

Zum Interviewprojekt in Lucca Der Videomitschnitt dokumentiert ein Unterrichtsprojekt, das im Unterricht Deutsch als Fremdsprache in einer Fachoberschule für Handel und Touristik in Lucca / Italien durchgeführt wurde. Der Mitschnitt enthält Ausschnitte aus ca. 10 Stunden Videoaufnahmen, die an 2 Nachmittagen in der Klasse und in der Jugendherberge aufgezeichnet worden sind. Die Lernenden (zwischen 15 und 18 Jahren) befanden sich im 2. Lernjahr Deutsch mit 3-5 Wochenstunden Deutsch. Das Projekt wurde zwischen Ende Februar und Anfang Mai 1996 durchgeführt. Das Lehrwerk, in dem die Lernenden zu bestimmten Fragen jeweils nachschlagen konnten und sollten, war Deutsch konkret. (aus: Ziebell, B. Unterrichtsbeobachtung und Lehrerverhalten. – München: Goethe-Institut Inter Nationes, 2002)

Unterrichtsschritte im Interviewprojekt in Lucca Schritt 1: Entscheidung für ein Treffen, Gestaltung des Treffens und Kontaktaufnahme Schritt 2: Redemittel für Beginn und Ende des Interviews sammeln Schritt 3: Themenfindung Schritt 4: Fragen zu den einzelnen Themen formulieren Schritt 5: Rollenverteilung Schritt 6: Simulation der Interviews Schritt 7: ein Lerntagebuch führen Schritt 8: Ortsbegehung Schritt 9: Durchführung der Interviews Schritt 10: Auswertung der Interviews Schritt 11: Präsentation der Ergebnisse

Zur Auswertung des Interviewprojekts in Lucca Was halte ich in dem gesehenen Projekt für so gut und anregend, dass ich es selbst gerne nachahmen oder aus- probieren würde? Zu welchen Aspekten oder Situationen des Gesehenen fallen mir Ideen ein, wie ich auch noch (anders) machen könnte?

Zentrale Phasen des Projektunterrichts Projektidee / Themenfindung Zielformulierung und Planung Vorbereitungszeit Projektdurchführung Projektpräsentation / Projektdokumentation Projektevaluation

Präsentationsphase Projektunterricht ist durch einen klaren Abschluss gekennzeichnet. Dabei haben alle Beteiligten die Gelegenheit, ihre Arbeitsergebnisse einander und – wenn möglich und von den Beteiligten gewünscht – einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, z. B. den Eltern, Schüler/innen und Lehrer/innen der eigenen bzw. einer anderen Schule, Menschen, die mit der Projektthematik zu tun haben, der Bevölkerung im Schulumfeld. Die Fragen Welche Zielgruppe wollen wir ansprechen? und Was wollen wir mitteilen, was wollen wir erreichen bzw. in Bewegung setzen? beeinflussen die Art der Präsentation stark. Entscheidend für die Gestaltung des Projektabschlusses ist jedoch, dass die Schüler/innen dadurch Anerkennung und Kritik ihrer Arbeit erfahren und dass die Ergebnisse des Projekts anderen Personen informativ, kreativ und glaubwürdig vermittelt werden. Gestaltungsmöglichkeiten für die Präsentation sind: Projektfest, Ausstellung, Theaterstück, handwerkliche Erzeugnisse, Projektzeitung, Präsentation von Arbeitsergebnissen durch einzelne Projektgruppen, abschließende Diskussion, Gestaltung einer Informationsbroschüre, eines Videos, eines Buches, einer Homepage. Aufgabenstellung: Einigen Sie sich auf eine Präsentationsform und sammeln Sie Ideen zur Präsentation der Projektergebnisse.

Evaluationsbogen zur Simulationsphase Frage 1 Wie haben Sie sich in der Lernerrolle gefühlt? Frage 2 Eignet sich die Web-Recherche als eine Form des Projekts für Ihre Zielgruppe? Begründen Sie Ihre Meinung (Gehen Sie dabei auch auf die Rahmenbedingungen Ihrer Institution (Räume, Lehrplan, Internetanschlüsse …) ein). Frage 3 Welche Vorteile und welche Nachteile hat die Web-Recherche als Methode? Frage 4 Wie oft würden Sie eine Web-Recherche durchführen?

Internet als Kommunikationsmittel Über einen Zugang zum Internet können die Lernenden und Lehrenden über und Chat weltweit in Kontakt zu anderen Personen treten und gezielt und sinnvoll interkulturell zu kommunizieren. Es können - und Internet- Projekte zwischen den voneinander weit entfernten Partnerklassen durchgeführt werden. Die Lernenden können ihre eigenen Texte in Form von Blogs und Homepages veröffentlichen.

Internet als Unterrichtsmedium Das Internet tritt als Vermittler von Faktenwissen, das den Lernenden hilft, über Internet-Recherche Lösungen für die im Unterricht gestellten Probleme zu finden, wobei das selbständige Handeln und Lernerautonomie gefordert und gefördert wird.

Internet als Lehr- und Lernmittel Zur Unterstützung von Lehr- und Lernaktivitäten werden Lern- und Autorenprogramme eingesetzt. Unter Lernprogrammen versteht man Programme, deren Inhalte (Aufgaben, Lösungsmöglichkeiten, Lernweg) vorgegeben sind. Sie dienen zum Einüben von Wortschatz, Grammatik und landeskundlichen Inhalten und sind für die Lernenden geeignet. Autorenprogramm ist dagegen ein Werkzeug, mit dem die Lehrenden eigene Inhalte in eine Programmschablone eingeben können und dadurch Übungsblätter erstellen, die für ihre Lerngruppe und Lernsituation besonders angemessen sind. Das Internet ermöglicht den Lehrenden auch einen Zugang zu den unterrichtsrelevanten Ressourcen, die leicht heruntergeladen werden können.

Was wir so alles im Internet finden Kleine Aufgabentypologie (von Markus Biechele) Interaktive Übungen Gelenkte und freie Recherche-Aufgaben -Projekte Internet-Projekte Quelle: Biechele, Markus/ Rösler, Dietmar/ Ulrich, Stefan/ Würffel, Nicola: Internet-Augaben Deutsch als Fremdsprache. - Stuttgart: Ernst Klett Sprachen, 2003

Internet-Projekte problem- und produktorientiert sorgfältige Strukturierung und methodische Planung kooperatives Lernen Erarbeitung von Informationen mit Hilfe von unterschiedlichen Quellen Realisierung im Internet: Web-Quest

Was sind WebQuests? Frei übersetzt bedeutet WebQuest "abenteuerliche Spurensuche im Internet". In der Literatur werden WebQuests auch als komplexe computergesstützte Lehr- / Lernarrangements bezeichnet. WebQuests können über das Internet abgerufen werden oder sie sind lokal auf den Rechnern der LernerInnen als html-Dateien abgelegt. In der Regel sind sie nach einer mehr oder weniger einheitlichen Struktur aufgebaut. Im Rahmen von WebQuests arbeiten SchülerInnen aktiv an der Aneignung von Wissen. WebQuests sind ein didaktisches Modell, um sinnvoll mit PC und Internet zu arbeiten. Quelle: © Sonja Gerber

Struktur/Elemente von WebQuests 1.Normalerweise beginnt ein WebQuest mit einer für die Lerner authentischen Fragestellung, Problemsituation usw., die idealerweise die LernerInnen so motiviert, dass sie sich aus eigenem Interesse der Thematik und widmen und ggf. einen Lösungsansatz finden wollen. (Einführung, Thema) Quelle: © Sonja Gerberhttp://

Struktur/Elemente von WebQuests 2. Hieran schließt sich die Aufgabenstellung an, deren Komplexität vom Thema und vor allem von der Zielgruppe abhängt. Die Aufgaben werden in der Regel in Gruppen bearbeitet. (Aufgaben) 3.Für die Bearbeitung der Aufgabenstellung ist eine Materialienaufstellung vorhanden, in der neben Links ins Internet auch auf weitere Materialien (Bücher, lokal vorhandene Software usw.) hingewiesen wird. (Materialien) Quelle: © Sonja Gerberhttp://

Struktur/Elemente von WebQuests 4. Die anschließende Prozessbeschreibung soll den LernerInnen konkrete Handlungshilfen / Unterstützung für die Lösung der Aufgabenstellung geben. (Prozess) 5.Am Ende des WebQuests sollen die Lernenden die Möglichkeit erhalten, den Lernprozess kritisch zu reflektieren und zu bewerten. Hierzu kann auch eine Bewertung durch den Lehrenden herangezogen werden. (Evaluation) Quelle: © Sonja Gerberhttp://

Struktur/Elemente von WebQuests 6. Zum WebQuest gehört auch die Präsentation der einzelnen (Gruppen-) Ergebnisse in adäquater Form - beispielsweise als Internet- bzw. PowerPointpräsentation oder als Worddokument. (Präsentation) Quelle: © Sonja Gerberhttp://

Planung eines WebQuests 1. Thema Umreißen Sie das Thema. Wählen Sie eine anschauliche und motivierende Form dafür: 2. Aufgabenstellung Formulieren Sie eine übergeordnete Aufgaben- bzw. Problemstellung: Was sollte am Ende vorgezeigt werden? Gleichzeitig soll das Ziel des WebQuests deutlich werden: Eventuelle Rollenzuweisungen: 3. Prozess / Quellen Beschreiben Sie den Prozess der Lernenden (einzelne Schritte): Formulieren Sie genaue Angaben zu den erwarteten Ergebnissen (Umfang, Präsentationsform etc.), 4. Bewertung: Beschreiben Sie die Bewertungskriterien für das "Endprodukt" und auch für das Vorgehen. 5. Fazit Runden Sie das WebQuest ab. Kann auch eine Frage an die Lernenden sein.

Anwendungsbereiche von WebQuests WebQuests können mit der Grundschule beginnend in allen Schularten und in der Erwachsenenbildung unabhänig vom Unterrichtsfach eingesetzt werden, da sie immer vom Lehrenden auf die entsprechende Zlelgruppe und deren Kompetenzen konzipiert und zugeschnitten werden können.

WebQuest-Links Einführungen zu WebQuests: (Webquest-Info: Heinz Moser: Lernen mit WebQuests) (Einführung in die WebQuest-Methode.Überblick für Eilige) Evaluation/Notenfindung: (WebQuests: Kriterien zur Evaluation von WebQuests) Vorlagen/Planung für WebQuests (Globales Lernen: Vorlage für WebQuests) (Christine Bescherer: Vorlage für WebQuests) Veröffentlichungsmöglichkeiten: (eine Eingabmaske, die es ermöglicht, problemlos Webquests im WWW kostenlos zu veröffentlichen (Registrierung erforderlich)) (Plattform für Ihre WebQuests, eine WebQuest-Datenbank, da können Sie Ihre WebQuests publizieren. Dazu wird ein Webformular ausgefüllt und abgeschickt)

WebQuest-Beispiele ti.ch/webquestde.htmhttp:// ti.ch/webquestde.htm

Literaturhinweise Biechele, Markus/ Rösler, Dietmar/ Ulrich, Stefan/ Würffel, Nicola: Internet-Augaben Deutsch als Fremdsprache. - Stuttgart: Ernst Klett Sprachen 2003 Grüner, Margit/Hassert, Timm: Computer im Deutschunterricht. - München: Goethe-Institut, 2000 Reinhard, Donath: Kreative Textarbeit mit dem PC. Stuttgart: Ernst Klett Sprachen, 2000 DEUTSCH MIT LINKS: D-A-CH-L-Projekt zur XII.IDT im Europäischen Jahr der Sprachen, 2001 FREMDSPRACHE DEUTSCH, H. 21/1999: Neue Medien im Deutschunterricht. Hrsg. Von Ronald Grätz, Hermann Funk, Erwin Tschirner. Stuttgart: Ernst Klett Sprachen FREMDSPRACHE DEUTSCH, H. 33/2005: Lust auf Internet. Hrsg. von Peter Bimmel, Hans-Jürgen Krumm, Gerhard Neuner. Stuttgart: Ernst Klett Sprachen FRÜHES DEUTSCH, H.12/2007: Von Blogs, Podcasts, Cliparts.... Hrsg. Vorstand des Goethe-Instituts (GI). München: W. Bertelsmann Verlag GmH & Co.KG

Projektszenario selbst entwerfen Aufgabenblatt (Arbeitszeit – Min.) Wählen Sie ein Thema und eine Projektform und entwerfen Sie ein Projektszenario dazu. Achten Sie bei der Arbeit auf folgende Aspekte: –ihre Zielgruppe; –Lernziele; –Lerninhalte; –Klassengröße; –Zeitorganisation; –Informationsquellen; –Motivation; –Störfaktoren. Präsentieren Sie Ihr Szenario im Plenum.