MINISTERIUM FÜR HOCHSCHUL – UND BERUFSAUSBILDUNG DER REPUBLIK USBEKISTAN NATIONALE MIRSO ULUGBEK UNIVERSITÄT USBEKISTAN DER FAKULTÄT FÜR AUSLÄNDISCHE PHILOLOGIE.

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MINISTERIUM FÜR HOCHSCHUL – UND BERUFSAUSBILDUNG DER REPUBLIK USBEKISTAN NATIONALE MIRSO ULUGBEK UNIVERSITÄT USBEKISTAN DER FAKULTÄT FÜR AUSLÄNDISCHE PHILOLOGIE LEHRSTUHL FÜR DEUTSCHE PHILOLOGIE Präsentation Fach: Literatur Thema: Georg Trakl Vorberitet: Tursunowa Iroda, Gruppe 309 Betreuerin: Normatowa A.P.

Wer ist Georg Trakl? O Georg Trakl war ein österreichischer Dichter des Expressionismus mit starken Einflüssen des Symbolismus. Eine eindeutige Zuordnung seiner poetischen Werke zu einer der annähernd gleichzeitigen Strömungen der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts ist aber nicht möglich.

Biographie 1887 O 3. Februar: Georg Trakl wird als Sohn des Eisenhändlers Tobias Trakl und dessen Frau Maria Catharina (geb. Halik) im österreichischen Salzburg geboren.

O Georg Trakl wuchs als fünftes von sieben Geschwistern, darunter ein älterer Halbbruder, in Salzburg auf. Die Familie gehörte dem gehobenen Bürgertum an. Der Vater, Tobias Trakl, besaß eine Eisenhandlung. Die Mutter Maria Catharina, welche tschechischer Abstammung war, hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihren Kindern und war drogenabhängig. Nach außen hin führte sie das Leben einer normalen Bürgersfrau.

1892 O Geburt seiner Schwester Margarete. Die Geschwister verbindet eine tiefe, zum Teil inzestuöse Liebe, die bis zu Trakls Tod andauert. Die Beziehung ist prägend für sein schriftstellerisches Werk.

Ausbildung zum Apotheker und literarisches Schaffen O ab 1900 beginnt Trakl mit dem Schreiben von Gedichten. O 1902: Erste Drogenerfahrungen. Seinen Lehrern fällt er als menschenscheuer Schüler auf. O 1905: Trakl wird nicht versetzt und verläßt die Schule mit der Mittleren Reife. O : Er absolviert eine Apothekerlehre. Nebenher widmet er sich weiter dem Schreiben. O 1906: Im Salzburger Stadttheater werden Trakls Theaterstücke "Totentag. Dramatisches Stimmungsbild in einem Akt" und "Fata Morgana. Tragische Szene" aufgeführt. Weil diese Stücke sich als erfolglos erweisen, vernichtet er die Manuskripte später selbst.

O : Studium der Pharmazie in Wien. Neben dem Studium interessiert er sich für Literatur und Musik ebenso wie für Architektur und Malerei. O : Trakls bedeutendste Dichtungen entstehen. Er gilt heute als einer der außergewöhnlichsten österreichischen Lyriker und zählt neben Georg Heym, Ernst Stadler ( ) und Franz Werfel ( ) zu den wichtigsten deutschsprachigen Frühexpressionisten. In seinen Gedichten verknüpft Trakl Gedanken und Bilder von Verfall, Einsamkeit und Tod mit formaler und klanglicher Schönheit. Insbesondere seine späten Gedichte ( ) sind von einer apokalyptischen Grundstimmung geprägt und vermitteln das Gefühl einer nahenden Katastrophe.

O 1912: Er ist probeweise als Militärapotheker in Innsbruck tätig. Die Stelle ist eine von vielen, die er seit 1910 angetreten hat. Aber auch dieser Versuch, durch einen bürgerlichen Beruf Halt im Leben zu finden, scheitert. Trakl verfällt in der Folgezeit auch aufgrund seiner anhaltenden Drogenexzesse immer wieder in Depressionen, ist ständig in Geldnöten und auf die Hilfe von Freunden angewiesen. O Georg Trakl verbrachte seine schaffensreichste Zeit (1912– 1914) in Tirol.

O Trakl gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des österreichischen Expressionismus. Sein Gesamtwerk ist geprägt von Schwermut, Trauer und der Suche nach Gott. Tod, Verfall und der Untergang des Abendlandes sind zentrale Aussagen seiner tiefen Lyrik voller Symbole und Metaphern. Herbst und Nacht bilden die Leitmotive seiner Dichtung.

Beginn des Weltkriegs und Tod O ab 1912: In der von seinem Freund und Gönner Ludwig von Ficker ( ) herausgegebenen kulturpolitischen Innsbrucker Monatsschrift "Der Brenner" erscheint das Gedicht "Vorstadt im Föhn". Nachdem er bereits zuvor vereinzelt Gedichte in Zeitschriften veröffentlicht hat, erscheinen alle zukünftigen lyrischen Werke zuerst im "Brenner". Er knüpft auch Kontakte zu Karl Kraus, der in der Zeitschrift "Die Fackel" ebenfalls Gedichte von ihm herausgibt. Außerdem Bekanntschaft mit Else Lasker- Schüler und Oskar Kokoschka.

O 1913: Der Verleger Kurt Wolff ( ) gibt einen Gedichtband von Trakl in der Reihe "Der jüngste Tag" heraus. O 1914 August : Trakl meldet sich als Freiwilliger zum Ersten Weltkrieg und wird noch im selben Monat als Medikamentenakzessist (Sanitätsoffizier) an der Ostfront im galizische Grodek (heute: Ukraine) eingesetzt. Er erträgt jedoch die Gräuel des Kriegs nicht, erleidet einen Nervenzusammenbruch und wird in das Lazarett Krakau eingeliefert, wo er auf seinen Geisteszustand hin untersucht wird. Während seines Lazarettaufenthalts schreibt er die Gedichte "Grodek", "Im Osten" und "Klage", die das Unheil des Kriegs wiederspiegeln. 3. oder 4. November : Georg Trakl befürchtet eine Anklage vor dem Kriegsgericht aufgrund seines Zusammenbruchs. Aus dieser Verzweiflung heraus tötet er sich durch eine Überdosis Kokain selbst.

O 1915 Im Nachlaß wird die Gedichtsammlung "Sebastian im Traum" veröffentlicht. O ab 1945 Trakls Werk findet erst jetzt in größerem Umfang öffentliche Beachtung.

Gedichte…

GRODEK (2. Fassung) Am Abend tönen die herbstlichen Wälder Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen Und blauen Seen, darüber die Sonne Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Münder. Doch stille sammelt im Weidengrund Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle; Alle Straßen münden in schwarze Verwesung. Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain, Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter; Und leise tönen im Rohr die dunklen Flöten des Herbstes. O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz, Die ungebornen Enkel.

O "Grodek" gehört zu den am häufigsten interpretierten Texten Georg Trakls, was unter anderem daran liegen dürfte, dass das Gedicht seine Interpretation vermeintlich schon im Titel trägt, der eine Schlacht vom Anfang des ersten Weltkrieges benennt, an der Trakl als Lazarettsoldat beteiligt war. O Grodek liegt in Ostgalizien, in der heutigen Ukraine. Die Schlacht zwischen österreichischen und russischen Truppen Anfang September 1914 in der Nähe der Stadt, Teil der Schlacht um Lemberg, endete für das österreichische Heer in einer äußerst verlustreichen Niederlage. Trakl musste dabei als Militärapotheker Schwerverwundete betreuen, ohne ausreichende Medikamente zur Narkotisierung bei Operationen. O Krieg ist hier als abgründiges Menschenschicksal thematisiert, ohne jegliches Element einer heroischen Stilisierung oder Rechtfertigung. Politische Bezüge, wie sonst im Expressionismus, fehlen gleichfalls.

DIE RABEN Über den schwarzen Winkel hasten Am Mittag die Raben mit hartem Schrei. Ihr Schatten streift an der Hirschkuh vorbei Und manchmal sieht man sie mürrisch rasten. O wie sie die braune Stille stören, In der ein Acker sich verzückt, Wie ein Weib, das schwere Ahnung berückt, Und manchmal kann man sie keifen hören Um ein Aas, das sie irgendwo wittern, Und plötzlich richten nach Nord sie den Flug Und schwinden wie ein Leichenzug In Lüften, die von Wollust zittern.

O Das Gedicht "Die Raben" wurde zwischen August 1909 und Juli 1910 geschrieben, in Salzburg. Für die Sammlung "Gedichte" stellte Trakl es an die erste Position. O Vom schlechten Ruf der Raben scheint auch dieses Gedicht zu zehren. Die schwarzen Vögel der Hexen und des Unheils stören hier die "braune Stille". O Braun, das ist bei Trakl die Farbe eines harmonischen Urzustandes, in der zweiten Strophe verbunden mit dem Bild von Ackerfruchtbarkeit. Doch schon die Zweideutigkeit, mit der Trakl über "ein Weib, das schwere Ahnung berückt" den braunen Acker mit den schwarzen Raben verbindet, macht deutlich, dass die Raben mehr sind als störende Außenseiter, dass sie vielmehr mit Fruchtbarkeit (die "Verzückung" des Ackers und die "schwere Ahnung" der Frau) komplex verbunden sind und dessen Gegenspieler, den Verfall, das "Aas" erinnernd einschließen. O Auch wenn sie "plötzlich" nach Norden entschwinden, gehören sie dem Ort des Sprechenden an, hinterlassen dort noch im Schwinden eine Spur, die dem Acker verpflichtet bleibt, eine Spur von "Wollust", die ähnlich wie der Acker mit Aas, mit dem Bild "Leichenzug" kritisch komplementiert wird. O "Nach Nord" richten sie ihren Flug, also gerade nicht in die Richtung, die Zugvögel von unseren Regionen aus nehmen, nicht zur Wärmen, nach Süden, sondern in die Region der Kälte. Ihr Ausgangsort ist der "schwarze Winkel", der verbunden ist mit dem Bild einer "Hirschkuh". Ein Bild, das in der Trakl- Exegese gerne als "Mutterbild" gedeutet wird.

Vielen Dank!!!